Vereinschronik

Am 11. Mai 1961 fand im Gasthaus Rebstock die Gründungsversammlung statt.
Hierzu hatte der Friseurmeister Erich Schmidt aus Malterdingen eingeladen.

Dieser Einladung waren 23 Interessierte gefolgt und so wurde an diesem Tag, mit der werbenden Unterstützung des damaligen Kenzinger Vorsitzenden Kaiser, der Kleinkaliber-Schützenverein Malterdingen mit 24 Grün­dungs­mitgliedern ins Leben gerufen.

Da es seinerzeit sicherlich für die Gründungsmitglieder Neuland war einen Verein von Grund auf zu führen, lief vielleicht auch nicht alles in so geregelten Bahnen, wie man es heutzutage erwarten würde.

So war zwar die Gründungsversammlung am 11. Mai; unsere Buchführung beginnt aber erst am Folgetag, nämlich dem 12. Mai, wobei der Landesverband die Gründungsmitglieder ab dem 1. Mai führt.

Die Satzung selbst wurde dann aber erst am 1. Juni erstellt und der Eintrag ins Vereinsregister erfolgte am 22. Juni 1961 und ab da waren wir dann offiziell ein eingetragener Verein.

Die erste Vorstandschaft bestand aus 9 Personen und die Zusammensetzung war wie folgt:

  1. Vorsitzender: Erich Schmidt
    Vorsitzender:     Hans Wickersheim
    Schriftführer:     Walter Werner
    Kassierer:           Horst Engler
    Beisitzer:            Otto Schüssele, Günter Ehret, Hermann Ruf, Gerhard Kuschmierz und Walter Engler

In einer Pressemitteilung zur Gründung stand zu lesen, dass der erste Schießstand aus drei Luftgewehrständen in der Kegelbahn der Bahnhofswirtschaft in Riegel bestünde und man doch hoffe zum 1. Pfingstfeiertag 1961 mit dem Übungsschießen beginnen zu können. Pfingsten war im Gründungsjahr am 21. und 22. Mai, also gerade einmal 10 Tage nach der Gründungsversammlung.

In dieser Pressemitteilung stand weiter zu lesen:

Durch regelmäßiges Übungs- und Wettschießen soll nun auch im Ort Malterdingen das sportliche Schießen wieder gepflegt und gefördert werden. Um aber von vorneherein über diese idealen Ziele keinen Zweifel aufkommen zu lassen, soll hier der Malterdinger-Schützenleitspruch preisgegeben werden, welcher lautet: „Ein guter Schuß, ein zarter Kuß, ein sichrer Blick ist Schützenglück“.

Noch im gleichen Jahr kam schon der Wunsch nach einem eigenen Schützenhaus auf und man begann sich mit dem damaligen Bürgermeister Keller um ein geeignetes Grundstück zu bemühen, welches dann im Gewann „Windsbläu“, dem heutigen Standort, gefunden wurde.

Bereits im August 1961 konnten die Pläne beim Landratsamt zur Baufreigabe einge­reicht werden, welche am 28. Mai 1962 erteilt wurde. Der damalige Kostenvor­an­schlag für ein Schützenhaus bestehend aus Kleinkaliber-Stand und Aufenthalts­raum lag bei 31.000 DM.

Mit dem Bau des Schützenhauses wurde dann umgehend begonnen und so wurde bereits am 10. Juni 1963 die Erlaubnis zur Aufnahme des Schießbetriebs für Luftdruck­waffen erteilt; noch im selben Monat fand die Einweihung statt.

Ab September 1963 durfte in Malterdingen dann auch Kleinkaliber geschossen werden.

Bereits im Jahre 1962, also gerade ein Jahr nach der Gründung, fand bereits der Wechsel des 1. Vorsitzenden statt. Für Erich Schmidt wurde Walter Werner aus Riegel zum 1. Vorsitzenden gewählt, als Schriftführer rückte Horst Haese nach.

An der Jahreshauptversammlung 1964 wurde Horst Haese als Nachfolger von Walter Werner zum 1. Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt hatte er dann 20 Jahre am Stück inne.

Ebenfalls im Jahre 1964 fand das erste Königsschießen statt. Der erste König des Malterdinger Schützenvereins war Herbert Blum.

Seit dem Jahre 1967 richtet der Schützenverein das jährlich nach Fasnacht statt­findende Scheibenschlagen aus.

An der Jahreshauptversammlung am 18. April 1970, schloss der Bericht des Schrift­führers nicht mit den Worten „Gut Schuss!“, sondern mit „Wasser marsch!“, denn genau an diesem Tag, gegen 17:00 Uhr, wurde die erste Wasserleitung zum Schützen­haus fertig gestellt, welche dann 30 Jahre lang Bestand haben sollte.

Vom 21. bis 24. Mai 1971 konnte bereits das 10jährige Bestehen des Vereins gefeiert werden; der Verein zählte zu der Zeit ca. 100 Mitglieder.

Am 03. März 1974 konnte dann auch der neu errichtete Pistolenstand in Betrieb genommen werden.

Im Jahre 1976 wurde das erste Erdkabel für den Stromanschluss verlegt werden, welches die vorherige Freileitung ablöste.

Am 24. April 1977 konnte dann auch der Trapstand, allerdings noch nicht in seiner heutigen Form, seinen Betrieb aufnehmen.

Im Jahre 1978 folgten weitere Baumaßnahmen. So konnte am 22. April das Richt­fest für die Überdachung des heutigen Trapstandes gefeiert werden und am 22. Juli wurde der Geräteschuppen neben dem Trapstand fertig gestellt.

Ab Oktober 1978 gab es im Schützenhaus das erste Bier vom Fass.

Im Jahre 1979 fand das erste Weinfest in der Kittelgasse statt, an dem seither auch der Schützenverein teilnimmt.

An der Jahreshauptversammlung 1980 fand eine drastische Erhöhung des Mitglieds­beitrages statt, denn dieser wurde von 8,- auf 16,- DM verdoppelt!

Das Jahr 1981 war geprägt von freudigen Ereignissen, aber auch von herben Rück­schlägen. So konnte der Verein einerseits auf sein 20jähriges Bestehen zurückblicken, andererseits wurde aber auch am 10. April 1981 vom Landratsamt ein Schießverbot für den 25m- und den 50m-Stand wegen Sicherheitsbedenken erteilt.

Die Folge daraus war, dass in jenem Jahr das Vereinspokal- und auch das Königs­schießen ausfallen mussten und sich der Verein zunächst um die Errichtung von Hochblenden kümmern musste. Diese Hochblenden wurden im Jahre 1982 fertig gestellt und so konnte man ab April wieder auf 25m und ab Mai auf 50m den Schieß­betrieb aufnehmen.

Das Königsschießen 1981 wurde dann im Juni 1982 nachgeholt; die offizielle Stander­öffnung fand im Oktober 1982 statt.

An der Jahreshauptversammlung 1984 wurde Karl-Emil Riemensperger zum 1. Vorsitz­enden des Schützenvereins gewählt und sein Vorgänger Horst Haese wurde für 20 Jahre als 1. Vorsitzender zum Ehrenoberschützenmeister ernannt.

Als damals umfangreichste Baumaßnahme des Schützenvereins begann man im Februar 1988 mit dem Bau einer neuen Schießhalle, denn der Verein war auf ca. 140 Mitglieder angewachsen und die damaligen 5 Luftdruckstände waren einfach zu wenig geworden.

Bereits am 10. Dezember desselben Jahres konnte man das Richtfest der neuen Schießhalle feiern; die Fertigstellung erfolgte dann im Jahre 1990, wo man am 26. August die Einweihung feiern konnte.

Ebenfalls im Jahre 1990 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt, in der Günter Ehret, Heinrich Leonhardt und Adolf Pfister zu den ersten Ehrenmit­gliedern des Vereins, neben Ehrenoberschützenmeister Haese, ernannt wurden.

Am 19. und 20. Juni 1994 feierte der Verein ein großes Waldfest; der Anlass war die Weihe der neu angeschafften Vereinsfahne.

An der Jahreshauptversammlung am 16. März 1996 übernahm der damals 2. Vorsitz­ende Jürgen Pfister das Amt des 1. Vorsitzenden.

Anfang Dezember 1999 begann der Verein ein weiteres großes Bauvorhaben, denn aufgrund einer Fördermaßnahme des Landes wurde das Abwasser des Schützen­hauses ans Ortsnetz angeschlossen und im selben Zug auch die Frisch­wasser- und Stromleitung ersetzt und das Pumpenhaus im Leimtalweg errichtet.

Mit der Einführung des Euro im Jahre 2002 wurde der Mitgliedsbeitrag von 25,- DM auf 15,- € angepasst.

Im Jahre 2004 erfolgte ein weiterer Rückschlag, denn in Folge des Immissions­schutz­gesetzes wurde der 50m-Stand abermals geschlossen, weil der Schießbahn­abschluss nicht mehr den Anforderungen entsprach.
Im Zuge dieses Umbaus wurde dann aber die Standkapazität von 5 auf 7 Anlagen erweitert und es wurden, als erster Verein im Landkreis Emmendingen, elek­tron­ische Trefferanzeigen auf die Entfernung von 50m angeschafft.

Zu den Kreismeisterschaften 2005 konnte dann der neu sanierte Schießstand wieder seiner Bestimmung übergeben werden.

Ende 2005 erfolgte dann eine weitere Baumaßnahme bei der der grundlegende Umbau des Küchen- und Thekenbereichs in Angriff genommen wurde. Dieser Umbau wurde im Jahre 2006 abgeschlossen.

An der Jahreshauptversammlung am 16. Februar 2008 übernahm der damalige Jugendleiter Thomas Pfister den Vereinsvorsitz als Nachfolger von Jürgen Pfister.

Im Herbst 2010 begann der Verein, den Schießbahnabschluss im 25m Stand neu zu errichten. Dies hatte uns das Landratsamt zur Auflage in Folge des Immissions­schutz­gesetzes gemacht.
Diese Maßnahme wurde dann im April 2011 abgeschlossen und wir konnten den Pistolenstand wieder seiner eigentlichen Bestimmung übergeben.

Im Jahr 2012 beschloss man, die Schießstände weiter auf einen aktuellen Stand zu bringen und so wurden auf dem 10m Luftdruckstand elektronischen Trefferanzeigen eingebaut.

Unser Schützenverein war dann wieder der erste Verein im Landkreis, der sowohl auf 10m, als auch auf 50m, mit elektronischen Trefferanzeigen ausgestattet war.

2013 hatte die damalige Sitzgruppe vor dem Schützenhaus ausgedient und wurde durch die jetzige Betonfläche und einen edlen Belag aus Meranti Holz ersetzt.

Am Vorabend des Vatertags 2015 fand gerade eine Vorstandssitzung statt, als ein schwerer Sturm aufzog und die Akazien auf dem Dreispitz vor dem Schützenhaus dermaßen in Mitleidenschaft zog, dass sie komplett entfernt werden mussten. Die Akazien wurden dann durch die jetzigen Lindenbäume ersetzt.

 Am Vatertag 2015 kam die Wandergruppe des Schützenvereins beim Aussiedlerhof Rethaber im Aubachtal vorbei und fand dort zufällig einen aufgebauten Weinstand stehen, der offensichtlich nicht mehr gebraucht wurde.
Der Weinstand wurde dann kurzerhand gekauft und in unzähligen Arbeitsstunden einiger unserer Vereinsrentner von Grund auf renoviert.

Im Jahr 2016 feierte unsere Gemeinde ihr 1000jähriges Bestehen, an dem sich auch der Schützenverein beteiligte.
In diesem Jubiläumsjahr wurde dann auch der mittlerweile weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt Augenweideweg eingeweiht und seit 2019 unterhalten wir Rahmen der regel­mäßig stattfindenden Augenweidewanderung eine Verpflegungsstation beim Schützenhaus

Ab dem Jahr 2018 begannen wir mit den Planungen für die Renovierung des marode gewordenen Daches auf dem älteren Teil unseres Schützenhauses.

Recht schnell wurde klar, dass dies ein größeres Unterfangen werden würde und so haben wir dann den Architekt Herbert Schillinger mit der Planung und der Bauleitung beauftragt und nachdem der Bauantrag genehmigt und auch die Baufreigabe durch den Sportbund vorlag, konnten wir im Januar 2020 mit dem Umbau beginnen.

Das Dach selbst konnte bis zum Scheibenschlagen 2020 zwar noch von den Firmen Kreutner und Schuh fertiggestellt werden, aber dann holte uns Corona ein und ab dem ersten Lockdown kam das Vereinsleben fast vollständig zum erliegen und auch unsere Baumaßnahmen konnten nur recht aufwändig und mit viel Abstand fortgeführt werden.

Da im Zuge des Umbaus die bisherigen Holztüren im 50m Stand ersetzt werden mussten, wurden die jetzigen Roll- und Sektionaltore eingebaut und sowohl der 25m als auch der 50m Stand mit Schallschutzplatten verkleidet.

Die Bauarbeiten zogen sich dann bis Mitte 2021 hin und es wurden, trotz Corona, in diesen 1,5 Jahren ca. 2.000 Arbeitsstunden durch unsere Mitglieder erbracht.

Da über die Baumaßnahmen der 25m und der 50m Stand vom Ordnungsamt geschlossen wurden, fand im Juli 2021 eine Komplettabnahme aller Schießstände statt.

Hierbei wurde dann festgestellt, dass man vom Aussichtsposten im Trapstand nur noch Nussbäume, aber kein zu überwachendes Gelände mehr sehen konnte.

Durch eine mehr als großzügige Einigung mit unserem Schießstandsachverständigen mussten wir dann fast 100m Leerrohr vergraben und eine Videoüberwachung installieren. 

Seit letztem Herbst sind aber alle Schießstände vollständig abgenommen und dürfen mit Recht stolz auf unsere modernen Schießstände und unser Vereinsheim sein. 

Trotz Corona konnten wir in den letzten Monaten etliche Neuzugänge verzeichnen und so hat unser Verein aktuell 150 Mitglieder (Stand 2022).